Mittag, Ann-Christin: Sparkasse Bielefeld

„Ich möchte ein Beispiel dafür sein, dass beides geht – Karriere und Familie“

Ann-Christin Mittag ist bei der Sparkasse Bielefeld das „Role Model“ für die Vereinbarkeit von Karriere und Familie. Die 33-Jährige ist Mutter von einjährigen Zwillingen und leitet aktuell die Abteilung Kreditanalyse und Betreuung. Ab Juni 2020 steigt sie auf zur Bereichsleiterin für das gesamte Kreditmanagement mit ca. 100 Mitarbeitenden. Damit übernimmt sie eine der insgesamt acht Bereichsleitungen der Sparkasse Bielefeld.

Die Zwillinge, sind im März 2019 zur Welt gekommen, im Oktober 2019 ist sie mit 25 Stunden wöchentlich ins Büro zurückgekehrt, ab Mai 2020 geht sie wieder auf 30 Stunden. „Eine tolle Zeit“, resümiert sie, „ich bin sehr froh über die Mischung aus beidem, Zeit zu Hause zu haben und zugleich im Job gefordert zu sein.“

Was sind die Voraussetzungen dieser zielstrebigen Karriere?  Kompetenz und Ehrgeiz stehen an erster Stelle, ist sie sich sicher, außerdem ihr Mut, Chancen zu nutzen und ein gewisser Pragmatismus. Mindestens so wichtig wie diese persönlichen Voraussetzungen sind aber ihr familiärer Background und die Unterstützung durch den Arbeitgeber.  

Zur familiären Infrastruktur gehören ein Partner, der die Sorgearbeit gleichberechtigt mitträgt, sowie unterstützende Großeltern. So lebt sie aktuell den „klassischen Fall“, nur umgekehrt. Ihr Partner bleibt zu Hause bei den Kindern bis im Sommer die KITA beginnt. „Kinder sind eine Teamaufgabe, die partnerschaftliche Lösung trägt viel dazu bei, dass ich Karriere machen kann.“

Und nicht zuletzt hat Ann-Christin Mittag ihren Arbeitgeber gut ausgewählt. Die Sparkasse unterstützt nicht nur die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, sondern bietet ein zweijähriges Frauenförderprogramm, das auch die junge Mutter absolviert hat. Ziel des Programms ist es, Frauen für Führungspositionen zu interessieren und zu qualifizieren, um den Anteil weiblicher Führungskräfte zu erhöhen. Sie profitierte von dieser professionellen Unterstützung und erhielt Chancen, die sie zielsicher nutzte. Von den sieben Teilnehmerinnen ihres Durchgangs sind mittlerweile vier in Führung. „Man sieht also Effekte.“ Und es geht weiter, Anfang 2020 startete der dritte Durchgang des Frauenförderprogramms mit fünf jungen Kolleginnen.

Ann-Christin Mittag weiß, wie wichtig die eigene persönliche, zielgerichtete Entwicklung für die Jobwahl und die damit verbundenen Verdienstmöglichkeiten für Frauen sind. Die Frage; „wer verdient wie viel“ bringt viele Frauen in die Teilzeitfalle. Jede Frau muss für sich Entscheidung treffen, wie nach der Geburt des Kindes der Wiedereinstieg gewählt wird. „Da es häufig schwierig wird, für beide in Vollzeit zu arbeiten, muss für den Teilzeitpart kompensiert werden. Wichtig ist, was Frauen für die Altersvorsorge aufbringen.

Wir achten seit der Heirat darauf, für jeden gleichviel private Altersvorsorge zu betreiben.  Ich möchte ein Beispiel dafür sein, dass beides geht – Karriere und Familie.“