Kruse, Prof. Dr. Astrid: Fachhochschule des Mittelstands (FHM) Bielefeld

„Medien bestimmen unseren Alltag“

Prof. Dr. Astrid Kruse ist seit 2008 Professorin für Kommunikationswissenschaften und -controlling an der FHM, Fachhochschule des Mittelstands in Bielefeld, seit 2013 ist sie Dekanin des Fachbereichs Medien. Sie verantwortet die Medienstudiengänge an allen Standorten der FHM.

Unter ihrer Regie entwickelte der Fachbereich Medien innovative Studienangebote wie Medienpsychologie oder Online Marketing & Digital Commerce. Sie ist überzeugt, dass der kompetente Umgang mit Medien eine Schlüsselkompetenz in der heutigen Gesellschaft ist. „Medien bestimmen unseren Alltag und wir nutzen sie weit mehr als nur zur Unterhaltung. Wer die Wirkmechanismen der Medien kennt, erreicht Zielgruppen besser und verfügt über zuverlässige Informationen.“

Astrid Kruse begeistert an ihrer Arbeit nicht nur der intensive Kontakt zu jungen Menschen und die Anteilnahme an deren beruflicher Entwicklung. Auch ein enger Austausch zwischen den Professorinnen und Professoren, aber auch mit den externen Lehrbeauftragten ist ihr wichtig. Besonders gefällt ihr, dass die Fachhochschule des Mittelstands sehr praxisorientiert vorgeht und Projekte interdisziplinär durchgeführt werden.  Betriebswirtschaftliche Kompetenzen sind so wichtig wie das Thema Gründungsförderung. Jede/r Studierende ist gefordert, einen Businessplan zu schreiben, unabhängig vom Studienfach.

Nach einer Ausbildung zur Verlagskauffrau in Bielefeld und Berlin studierte Astrid Kruse Kommunikationswissenschaft, Neuere und Neueste Geschichte sowie Politikwissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und promovierte zum Thema „Online bestellen – offline lesen. Das Buch als Verkaufserfolg im Internet“. Nach der Promotion war sie als Projektleiterin für die internationale Medienanalyse des VW-Konzerns verantwortlich. Im Anschluss gründete sie mit einer Geschäftspartnerin eine Kommunikationsberatung mit den Schwerpunkten Evaluation, Medienanalyse und Befragung. U.a. hat sie ein Evaluationsprojekt zur Entwicklung von Gründungen im Auftrag der Wirtschaftsförderung in Münster durchgeführt. 2008 wechselte Astrid Kruse als Professorin für empirische Kommunikationsforschung an die Fachhochschule des Mittelstands in Bielefeld und übernahm die wissenschaftliche Leitung eines Projekts zum Gründungsverhalten von Frauen in Handwerksberufen.

Ziel dieses Projektes war es, Handwerkerinnen den Zugang zur Existenzgründung durch spezielle Beratungs- und Qualifizierungsangebote zu erleichtern. Das Projekt mündete nach drei Jahren in die Ausstellung „Chefin im Handwerk“, die Handwerkerinnen in ihren Betrieben bei der Arbeit portraitiert und bis heute an 50 Orten in Deutschland präsentiert wurde. Damit ist „Chefin im Handwerk“ eine der erfolgreichsten Ausstellungen, die vom Ministerium für Familie finanziert wurden. Die Nachhaltigkeit des Projektes resümiert Astrid Kruse 11 Jahre später so: „Eine Erkenntnis dieser Studie war, dass man den Gründungsanteil von Frauen im Handwerk nur erhöhen kann, wenn mehr Frauen einen handwerklichen Ausbildungsberuf ergreifen. Es fehlt aber eine aktuelle Studie, um genau zu ermitteln, was sich seither geändert hat.“

Zuletzt war Astrid Kruse in das Thema Umweltkommunikation involviert. Unter ihrer Leitung forschte ein sechs-köpfiges Team, wie Handwerksbetriebe und Kunden mehr über die Einsparung von Ressourcen in Bauprojekten erfahren können. Neben Qualifikations- und Informationsmaterialien entstanden Videos, um Praxisbeispiele ökologischen Bauens zu präsentieren.

Erfolg misst sie nicht an erreichten Karrierezielen. „Ich fühle mich erfolgreich, wenn etwas gelingt, in das ich viel Energie investiert habe.“ Der Umgang mit Misserfolgen wird nach ihrer Meinung zu wenig thematisiert. Sie glaubt, dass Frauen dazu neigen, sich selbst in Frage zu stellen, wenn etwas nicht umsetzbar ist oder scheitert, während Männer die Ursachen für Scheitern eher im Umfeld suchen. „Wir Frauen sind zu kritisch mit uns selbst, dass kann dazu führen, dass Niederlagen schwieriger verarbeitet werden.“

Sie ist überzeugt, dass die Karrierechancen für Frauen an ihrer Hochschule sehr gut sind. „Dadurch, dass wir eine Geschäftsführerin und Rektorin haben, ist Diversität an der Hochschule selbstverständlich und es öffnen sich für beide Geschlechter die Türen. Das ermutigt unsere Absolventinnen, denen in vielfältigen Berufen erfolgreiche Karrieren gelingen.“

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