Antje Fieber ist kaufmännische Leiterin und Prokuristin der AGFEO GmbH & Co. KG. Die Bielefelder AGFEO mit 133 Beschäftigten gehört zu einem der führenden Anbieter von kleinen und mittleren Kommunikationssystemen.
Die Diplom Kauffrau mit dem Schwerpunkt Steuerrecht hatte bereits ein halbes Jahr vor ihrem Hochschulabschluss eine leitende Stellung in einem Ingenieurbüro für Bauwesen und Umwelttechnik. Sie entschied sich gegen eine Beteiligung am Unternehmen und wechselte zum Hersteller für Lichtlösungen Zumtobel in Lemgo und bereitete dort den Börsengang mit vor. Mit hohem zeitlichen Einsatz war sie für Quartalsabschlüsse, Audit, Steuerprüfung u.ä. verantwortlich. Von dort wechselte sie 2007 in die kaufmännische Leitung beim Mittelständler AGFEO. Hier obliegt ihr das Controlling, das Rechnungswesen und das Personalwesen. Durch ständige Weiterbildung bleibt die 55-Jährige immer auf dem neusten Stand. Die Digitalisierung führt auch in ihrem Unternehmen zu starken Umwälzungen. AGFEO ist nicht nur Pionier in der digitalen Kommunikationstechnik – vom papierlosen Büro über elektronische Bilanzen bis zum Bewerbermanagement – alles ist digitalisiert.
Ihre Einsatzbereitschaft ist durch ihr Streben nach finanzieller Unabhängigkeit motiviert. Wenn man in Deutschland etwas erreichen will, dann kann man es auch“, ist ihre Überzeugung. Beruflicher Erfolg bedeutet für sie Zufriedenheit mit der Arbeit und positive Resonanz von außen. Mittlerweile geht sie die Arbeit etwas ruhiger an und genießt das Leben mit gutem Essen und Städtereisen.
Auf Grund der beruflichen und privaten Situation hat sie sich gemeinsam mit ihrem Partner gegen Kinder entschieden. „Wenn es früher Betreuungsmöglichkeiten gegeben hätte, hätte ich auch Kinder, das ist leider bis heute nicht zufriedenstellend gelöst.“
Die engagierte Personalerin beklagt einen gesellschaftlichen Rückschritt in Bezug auf die Geschlechterklischees. „Jungen dürfen nicht weinen und Mädchen werden darauf vorbereitet, die Familie zu umsorgen. Eine Frau muss dreimal so viel leisten wie ein Mann, um den gleichen Posten bei geringerem Gehalt zu beziehen.“ Sie hält Frauen oftmals für die besseren Führungskräfte aufgrund ihrer Empathie und kommunikativen Kompetenz und fordert mehr Aufstiegsmöglichkeiten von Frauen im Unternehmen.
Ihre Ratschläge für aufstiegswillige junge Frauen lauten: „Bildung, Durchsetzungsvermögen, Ausdauer und ein Job, der Spaß macht, das ist das Wichtigste überhaupt. Ihre Voraussetzungen für Erfolg sind belastbar sein, vor Problemen nicht die Augen verschließen und adäquate Lösungen finden.“
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