Ihre Grenzen hat die umtriebige Österreicherin Martina Hammerschmid noch längst nicht erreicht. Die 31-Jährige, die seit mehr als 6 Jahren in Deutschland lebt, hat das Studium des exportorientierten Managements mit dem Bachelor of Arts in Business abgeschlossen und einen Master in International Business and Law Management erworben. Sie spricht Englisch, Spanisch und Chinesisch.
Seit 2013 arbeitet sie bei der MöllerGroup GmbH. Ihre Laufbahn begann sie bei der MöllerTech International GmbH in Brackwede. Nach einem Jahr als Sales Engineer/Account Managerin wechselte sie als Business Development Managerin zur Möllertech Beijing Limited. In ihrer Funktion als Senior Business Development Manager gründete sie innerhalb eines Jahres zusammen mit dem damaligen Geschäftsführer zwei Unternehmen in China. Seit Juni 2017 ist sie als Sales Director in der MöllerFlex GmbH für den gesamten Vertrieb zuständig.
Nebenberuflich arbeitet sie an ihrer Promotion im Bereich Mentoring als Instrument zur Karriereförderung von Frauen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Sie brennt für das Thema Frauen in Führung. Obwohl die Aufmerksamkeit der Unternehmen gegenüber Themen wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf u.a. durch flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice größer geworden ist, bewertet sie die Barrieren für Frauen, gerade in Anbetracht des Fachkräftemangels, als unverantwortlich aus Arbeitgeberperspektive und empfindet sie frustrierend aus Sicht der Arbeitnehmerin. Ihre Erklärung ist, dass beide Geschlechter Probleme haben, ihre tradierten Rollen zu verlassen: „Den Männern fällt es schwer etwas vom Rampenlicht abzugeben, den Frauen fällt es schwer, das Familienzepter loszulassen. Frauen haben immer im Hinterkopf, sich zwischen Karriere oder Kindern entscheiden zu müssen. Dabei gibt es noch weitere Optionen derer sich Männer wie Frauen oftmals nicht bewusst werden. Sie selbst will Mutter werden und dabei zeigen, dass Kinder und Karriere sich nicht ausschließen. Familie ist für sie und ihren Mann Teamarbeit und keine reine Frauensache.
Für Martina Hammerschmid ist das Netzwerk der Managerinnen OWL eine wichtige Institution in der Region, weil es hier gelingt, Expertise von Frauen zu zeigen und sich durch freien Austausch gegenseitig zu unterstützen, ohne Rechtfertigung und ohne auf die Tränendrüse zu drücken. „Ohne Quote wird es keine Geschlechtergerechtigkeit geben”, ist sie sich sicher. Denn, „die finale Positionierung wird noch von Mann zu Mann gemacht, erst wenn ein Mann sagt, die ist gut, dann wird man berücksichtigt.“
Sie rät jungen Frauen, keine Angst vor Herausforderungen zu haben, weil diese formen und stärken. „Einfach machen und sich von niemandem unterbuttern lassen. Allerdings, wenn Vorgesetzte einen nicht fördern wollen, dann muss man das offen ansprechen und gegebenenfalls Konsequenzen ziehen.“
Sie selbst hat noch viel vor: „Da ist mehr, ich möchte CEO werden, ich freue mich jetzt schon auf diese Herausforderung.“
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